Und plötzlich läuft alles von daheim: Wie Lernende ihren neuen Alltag im Homeoffice gestalten
Interview mit Eileen Fischer, kaufmännische Lernende der aprentas-Trägerfirma Syngenta
In welcher Phase deiner Ausbildung befindest du dich aktuell und wie hat Corona deinen Ausbildungsalltag verändert?
Aktuell bin ich im ersten Lehrjahr meiner kaufmännischen Ausbildung. Nachdem ich die kaufmännischen Basics bei der Bal'Oro AG – einer der beiden Praxisfirmen von aprentas – erlernt habe, bin ich seit Februar bei meiner Lehrfirma tätig, der Syngenta am Standort Basel.
Dort bin ich nun schon in der fünften Woche im Homeoffice. Es war eine sehr rapide Veränderung. Ich hatte schon vermutet, dass dies so kommen würde, und konnte mich daher mental etwas darauf vorbereiten, sicher war ich mir aber natürlich nicht.
Am Anfang war es ganz komisch, nur zuhause zu arbeiten. Man hat niemanden um sich herum und kann die Mittagspause nicht mit seinen Kollegen verbringen. Alle Meetings laufen nur noch per Videochat ab. Die erste Woche ist mir schwergefallen. Ich bin ein sehr sozialer Mensch und brauche meine Kontakte, welche ich pflegen kann. Nun muss ich komplett darauf verzichten. Mittlerweile habe ich mich jedoch daran gewöhnt und finde es sehr wichtig, dass wir uns an die Richtlinien des BAG halten und zuhause bleiben.
Wie funktioniert das Lernen zurzeit für dich in der Berufsfachschule und wie fühlst du dich damit?
In der Schule haben wir E-Learning. Das heisst, wir kriegen alle Aufträge online. Ich bin ein Mensch, der gerne zur Schule geht. So war es auch komisch für mich, meine Freunde aus der Klasse nicht neben mir zu haben, wenn ich z.B. im Deutschunterricht sitze. Wir haben aber ein Programm, das sich Teams nennt. Über dieses findet der Unterricht statt. So machen wir auch die Unterrichtslektionen – eigentlich wie üblich, nur online. Man kann sich über Teams auch sehen und miteinander sprechen. Ich denke, dass die Veränderungen, die Covid-19 mit sich gebracht hat, keinem von uns Lernenden leichtgefallen sind. Aber da wir die Risikogruppen nur so schützen können, müssen wir diese Situation jetzt einfach durchstehen.
Was für Tipps kannst du anderen Lernenden zum Lernen im Homeoffice geben?
Wichtig ist, trotz Homeoffice einen geregelten Tagesablauf zu haben. Wir jungen Leute brauchen Struktur. Auch sollte man nicht vergessen zu essen. Viele Menschen arbeiten im Homeoffice ohne Pause durch, das ist nicht gut. Wichtig ist ausserdem, sich zu bewegen. Wir sitzen jetzt noch mehr als sonst und gehen logischerweise sehr wenig nach draussen. Trotzdem sollte man jeden Tag ein paar Übungen für die sportliche Aktivität einplanen.
Wie verbringst du aktuell deine Freizeit?
Am Wochenende kann ich meine normalen Hobbies aufgrund der aktuellen Situation vergessen. Also habe ich mir ein neues Hobby zugelegt: Brot backen. Viele Menschen der Risikogruppen möchten gerne ein frisches Brot essen, dürfen aber nicht mehr zum Bäcker gehen. Also backe ich jetzt Samstag/Sonntag frisches Brot und bringe es ihnen vorbei. Das ist mein kleiner Teil, den ich dazu beitragen kann, dass die Quarantäne nur halb so schlimm ist. Auch das wird irgendwann vorbei gehen.
Wir danken Eileen Fischer für das Interview.