25. April 2024

Berufsbildung 2030

scienceindustries hat für die Chemie-, Pharma- und Life-Sciences-Branche ein Bildungs- und Karrieresystem für die Zukunft entwickelt.

Mittel- bis langfristig steigt die Nachfrage nach gut qualifizierten Fachleuten in den Berufen der Branche. Gründe dafür sind die internationale Wettbewerbsfähigkeit, die demografische Entwicklung, der technologische Wandel und die Lieferengpässe im Ausland. Die Tätigkeiten von Berufsleuten in Chemie, Pharma und Life Sciences befinden sich aktuell stark im Wandel.

In dieser Situation stellte sich der Wirtschaftsverband scienceindustries im Rahmen des Projekts «scienceindustries Berufsbildung 2030» die Frage, ob das aktuelle Berufsbildungssystem die Arbeitsmarktbedürfnisse der Zukunft noch erfülle. Gemeinsam mit dem auf Bildungsthemen spezialisierten Dienstleister Ectaveo und mit aprentas entwickelte er ein neues Bildungs- und Karrieresystem mit zukunfts- und arbeitsmarktorientierten Berufen für die Branche. Nun liegt der Schlussbericht des Projekts vor. 

Neues Bildungs- und Karrieresystem Chemie / Pharma / Life Sciences 

*Berufsbezeichnungen und Bezeichnungen im non-formalen Bereich sind Arbeitstitel

Zentrale Neuerungen betreffen in erster Linie drei Bereiche, nämlich den Berufseinstieg auf Stufe EBA (2-jährige Lehre mit eidgenössischem Berufsattest), die höhere Berufsbildung und die Einführung eines non-formalen Systems mit Schnittstellen zum formalen System. Die neuen Berufsbezeichnungen im abgebildeten Schema sind als Arbeitstitel zu verstehen.

Um mehr Fachkräfte in die Branche zu bringen, soll im Produktions- und im Laborbereich ein Einstieg über eine kombinierte EBA-Ausbildung (Produktions- und Laborpraktiker/-in) möglich sein. An den beiden beruflichen Grundbildungen auf Stufe EFZ Chemie- und Pharmatechnologe /-technologin (CPT) und Laborant/-in soll festgehalten werden, ebenso an der Berufsmaturität.

Im Bereich der höheren Berufsbildung sollen die beiden Schienen Produktion und Labor wieder zusammenlaufen, und zwar mit dem Spezialisten resp. der Spezialistin Chemie/Pharma/Life Sciences mit eidgenössischem Fachausweis (ev. künftig Professional Bachelor) und dem Experten resp. der Expertin Chemie/Pharma/Life Sciences (ev. künftig Professional Master). Bei beiden Abschlüssen sollen interessierte Personen möglichst breit zugelassen werden, um Quereinsteigende in die Branche zu bringen. Ein neuer Beruf auf Stufe höhere Berufsbildung könnte der/die Chemieinformatiker/-in sein. Er/sie soll als Schnittstellenmanager/-in zwischen den Disziplinen fungieren.

Damit Zukunftskompetenzen flexibel und bedarfsgerecht erworben werden können und das lebenslange Lernen mit Instrumenten zur nachhaltigen Kompetenzentwicklung gefördert werden kann, soll über die Einführung eines non-formalen Systems mit Schnittstellen zum formalen System breit diskutiert werden.

Wie geht es weiter?

Als nächste Schritte werden die Bildungserlasse für die einzelnen formalen Abschlüsse der beruflichen Grundbildung und der höheren Berufsbildung reformiert. Erste Berufsbilder, bei denen das Vorgehen umgesetzt wird, sind Chemie- und Pharmatechnologe/-in (EFZ) und Chemie- und Pharmapraktiker/-in (EBA), die sich beide in der Revision befinden.

Die Einführung eines non-formalen Bereichs soll in der Branche breit diskutiert werden. Für einen erfolgreichen Aufbau eines solchen Bereichs muss ein Bedarf der Branche vorhanden sein und scienceindustries muss als Trägerorganisation und als Organisation der Arbeitswelt (OdA) eine tragende Rolle übernehmen.

Die Ergebnisse und die bereits eingeleiteten nächsten Schritte des umfangreichen Projekts «scienceindustries Berufsbildung 2030» zeigen, dass das Projekt die angestrebten Ziele erreicht und eine gute Grundlage für die nun anstehenden Folgeprojekte gelegt hat.






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